Cerro Tronador im Nationalpark Nahuel Huapi bei Sonnenaufgang

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Whitehorse bis Dawson, 12 Tage Kajaktour auf dem Yukon

Vorwort:
Ich wollte einmal im Leben eine lange Bootstour in Kanada auf dem Yukon erleben. Im Juli 2014 war es soweit. Der Fluss ist von Whitehorse bis zum goldigen, legendärem Dawson City über 700km lang. Er wurde bis in die 60er Jahre mit Raddampfern befahren. Als der Alaska- und Klondike Highway fertig gestellt waren, war es aus mit den Raddampfern.
Es gibt auf dieser Strecke keine Umtragestelle und nur 2 kleine Stromschnellen. Die 5-Finger Rapids sind bei Hochwasser anscheinend gefährlich, jetzt Anfang August war es nur etwas kappeliges Wasser, völlig problemlos.
Auf den folgenden Bildern ist die Route zu sehen.

Über Grönland wird im Nordbogen nach Kanada geflogen.
 
Boot im Sack und viel Gepäck, Essen und Trinken für ca. 14 Tage.
Abfahrbereit, das Wasser glasklar.
Endlich raus aus der Zivilisation , links das Lager von Kanoe People, dem größten Verleiher von Kanus in Whitehorse.
An Flussverbreiterungen wird die Strömung sehr langsam. Sonst geht es meistens flott und ruhig dahin.
Nach ca. 10km gibt es sehr viele Seeadler.
Seeadlerjunges beim Baden.
 
 
Im Flussführer war ein "Good Camp" angekündigt, da hab ich am Ufer vorher Treibholz für das tägliche Lagerfeuer gesammelt.
erstes Lager
Das Camp, wirklich "good". Aber kein Feuerholz, gut dass ich es mitgebracht habe.
 
Das Wasser war nicht so kalt wie befürchtet. Ca. 15 grad C. Biber schlagen peitschenartig ihren Schwanz aufs Wasser wenn sie abtauchen.
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Einfahrt in den Lake Laberge. 50km See liegen vor mir.
Verfallene Hütte am Ufer des Sees.
Ausgewachsener Seeadler am Lake.
Lager am ruhigen See. Das paddeln auf dem See ist sehr anstrengend, das Scubi 2 liegt stabil aber mit dem ganzen Gepäck auch tief mit viel Widerstand im Wasser.
Die Streifenhörnchen sind sehr lustig zum anschauen.
Einde Fischotter familie am Ufer.
Als es mal etwas Wind, zum Glück sogar Rückenwind, hatte konte ich mich mal beim Segeln entspanne, Das ging allerdings nicht lange.
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Tolles 3.Camp.
Abendstimmung am Camp.
Die Einfahrt aus dem See in den Yukon kommt sehr spät in Sicht. Endlich fließt es wieder.
Ein Stachelschwein zeigt sich bei einem Stopp.
Die Landschaft ist zwar abwechslungsreich, dann aber auch immer wieder ähnlich.
 
 
Auf dieser Insel bei Hootalinqua, nach der Einmündung des Teslin Rivers, wurden früher die Streamliner im Winter an Land geparkt. Dieser nie wieder eingesetzt.
Neben dem alten Dampfer ist ein "Good Camp"
Die Teflonpfanne (10 Can Dollar bei Walmart) war so toll, die hab ich sogar mit nach Hause genommen.
 
Camp 4
Vor den frechen Gropund Squirrel muss man alles Essbare in Sicherheit bringen.
 
 
 
Meine erste Bärenbegegnung. Ich steig gerade ins Boot, schau nach vorne, da erschreck ich. Genauso zuckt der Bär zusammen. Da er nicht angreift, bin direkt am Ufer, zück ich die Kamera. Als ich etwas auf ihn zupaddle haut er ab.
Das Wetter war bis jetzt super, aber da braut sich was zusammen.

 

Eine Biberburg, vielem waren nicht zu sehen. Es gibt aber anscheinend sehr viele in den Sümpfen nebn dem Fluss. Vom Biber gefällte Bäume sieht man ständig. Nach der Hälfte der Reise, hinter Carmarks wo man die Reise auch beenden kann, kommen die legendären 5-Finger Rapids.
Die rechte Durchfahrt ist angeblich die einzige sicher Passage. Kochen auf dem Feuer gefällt mir. Dosensuppen mit Zwiebeln und Würstchen verfeinert waren super.

 

Beim nächsten Camp hab ich einen "Arctic Grayling" gefangen. Ähnlich unserer Äsche.
 
Fort Selkirk, ein alter Pelzhandelsposten wird von den "First Nations" wie hier die Indianer genannt werden, mit Hilfe des Staates restauriert. Hier nächtigen sehr viele.
Fort Selkirk bei der Anfahrt.
Die "Good Camps" gibt es nicht mehr, jetzt wird immer auf Inseln übernachtet.
Ein Bär schwimmt durchs Wasser und steigt an Land. Inseln sind nicht Bärensicher.
Holz war sehr wichtig für ein langes entspanntes Lagerfeuer.
Ich wasch mich im Fluss und der Bär schaut zu. Hab ich aber erst später bemerkt.
Ein komisches Gefühl am Camp wenn man weiß, dass der Bär gerade da war. Das Essen hab ich immer in einem wasserdichten Sack weit weg vom Lager verstaut.
 
Endlich mal eine Elcchkuh, drei Elche sah ich, einer schwamm auch durch den Fluss.

 

Die letzten Tage hatte ich immer einen kalten, starken Gegenwind. Auch wenn die Sonne scheint, meist war es recht frisch.
Der White River mündet in den Yukon.
Er bringt 300 Tonnen Sediment pro Tag aus dem Gletschergebiet der Rocks Mountains mit. Das Wasser ist danach bräunlich weiß, sehr unschön.
Bei einer meiner wenigen paddelpausen lass ich mich mal mit der Strömung treiben.
 
Grillkartoffel mit Zwiebel und Wurst, super.

In denvergangenen 10 Tagen hab ich im Durchschnitt 6-8 das längste war 10,5 stunden gepaddelt. Ich habe wenig gegessen weil ich abends immer völlig erschöpft war. Man ist alleine und muss entsprechend auch alles selber machen. Boot sichern und ausladen, Camp aufbauen, Lagerfeuer machen und Essen kochen. Gepaddelt hab ich alleine ein Schlachboot mit recht viel Widerstand. Als Gegenwind dazu kam war das höllisch anstrengend. Und so hab ich in den Tagen auf dem Wasser ca. 3 kg abgenommen und sicher ein Kilo vom Bauch zum Oberkörper umgeleitet.

Und das kommt dann dabei heraus.
 
Dawson City kommt in Sicht. 4 Flöße lagen am Ufer. Die Floßreisenden lassen die einfach zurück.
Geschafft, super wars.
Dawson von der Westseite fotografiert. Hier betreibt ein deutscher ein Hostel, allerdings gibt es in West Dawson kein fließend Wasser und keinen Strom. Nächste Mal würde ich eher in Dawson selbst ein Lager beziehen, auch wenn es recht teuer dort ist.
Dawson versucht absichtlich den alten Charme zu bewahren. Es gelingt ihnen, mir gefätts da sehr.

Da ich alles alleine organisiert habe bin ich mit dem Huskybus von Dawson zurück nach Whitehorse gefahren. Übernachtungstipp in Whitehorse: http://www.bzkneez.com/ Gemütliches, sauberes Hostel nur 2 Minuten vom Fluss entfernt. Einkaufen bei Supermärkten und Hardware wie Spiritus für Kocher, Campingstuhl (10,- can Dollar) superwichtig, Teflonpfanne, Angelsachen, Lethermann (35%billiger als bei uns) bei Canadien Tire oder Walmart. Wer ein Auto haben möchte sollte es unbedingt vorher reservieren bei: www.drivingforce.ca oder www.budget.ca oder wwwkandk.ca. Ich hatte nicht reserviert und bekam keins mehr!!! Flussführer gibts bei KanoePeople zu kaufen.

Allgemein: Essen, Trinken doppelt so teuer wie bei uns, Hardware 35% billiger. Alkohol im Liquer Shop oder in Hotels Liquer to go. Nach einer Woche erreicht man Carmarks, Ausstiegsstelle und einkaufen ist hier möglich. Wenn man was vergessen hat oder gleich so plant dass man tagsüber dort ankommt und die Lebensmittel auffüllt.

Sehr schön war auch die Tagestour, 5,5 Stunden den Klondike River herunter nach Dawson City. Ca 40km, glasklares Wasser mit sehr vielen Seeadlern. Supertour. Könnte man ganz gemütlich auch auf 2 Tage ausdehnen. Dieter vom Hostel hat mich für teure 80$ zum Einstieg gefahren.

Wer so eine Reise machen möchte bekommt alles Material was benötigt wird z.B. von www.kanoepeople.com oder http://upnorthadventures.com/de/. Hier kann man sich ein Angebot machen lassen. Kanu und Materialmiete sowie der Transport und Rücktransport dazu.

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